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Interview mit CFO Ulrich Bergmann

Warum Sustainable Finance die Zukunft ist

Globale Umweltveränderungen und politische Gesetzesvorgaben drängen schon längst auf einen nachhaltigen Umbau unseres Wirtschaftssystems. Sustainable Finance liefert dabei die wichtigsten Finanzinstrumente, um die klimagerechte Transformation des Finanzsektors vorantreiben zu können. Wie das Zusammenbringen von Ökologie und Ökonomie als Wettbewerbsvorteil fungiert, erklärt Ulrich Bergmann, CFO bei CHG-MERIDIAN, im Interview.

Ulrich Bergmann, vergangenes Jahr konnte CHG-MERIDIAN in einer zweiten Finanzierungsrunde weiteres nachhaltiges Kapital einsammeln – welche Strategie verfolgen Sie hier als CFO?

Nachhaltigkeit ist eine zentrale Säule unserer Unternehmensstrategie. Sustainable Finance, also eine an der Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens ausgerichtete Finanzierung, ist für uns als Pionier der Kreislaufwirtschaft deshalb nur eine logische Synergie unserer Kernkompetenzen. In der Praxis treffen diese beiden Punkte in Form unseres EcoVadis-Ratings aufeinander: unser nachhaltiges Geschäftsmodell sowie unsere von extern bewertete Nachhaltigkeits-Performance sichern uns ein belastbares Rating, von dem wir dann am Kapitalmarkt über niedrigere Zinssätze profitieren.

Unser Ziel ist seit dem Debüt unserer grünen Finanzierungsaktivitäten im Jahr 2021 klar definiert: Wir wollen langfristig so jeden zweiten Euro unserer Wachstumsfinanzierung generieren. Die erfolgreiche Platzierung von zwei weiteren ESG-gekoppelten Finanzierungsformen mit unseren Partnern von der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und Landesbank Baden-Württemberg im Sommer 2022 war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Denn mit Blick auf die Volumina unserer reinen Unternehmensfinanzierung war 2022 bereits der Großteil des Kapitals mit einer ESG-Kopplung versehen.

 

Im Vergleich zu 2021 hat sich das nachhaltige Finanzierungsvolumen bei CHG-MERIDIAN vergangenes Jahr verdoppelt. Wird sich der Trend dieses Jahr fortsetzen? Und wenn ja, gibt es weitere Ideen abgesehen von bisherigen Formaten wie ESG-linked Loans und Schuldschein-Darlehen?

Wir können aktuell noch keine wirklich verlässliche Vorhersage über das diesjährige grüne Finanzierungsvolumen treffen. Allerdings steigt dieses Volumen analog zu unseren Wachstumszielen an. Ganz konkret heißt das: Wenn wir als Unternehmen wie geplant wachsen, wächst automatisch auch die Höhe unserer grünen Kredite und Schuldscheine mit. Dabei ist unsere Priorität klar: Wir finanzieren uns so viel wie möglich über nachhaltig-orientierte Finanzierungsformen.

Die Weiterentwicklung neuer Finanzierungsinstrumente liegt hingegen nicht allein in unserer Hand: eine erfolgreiche Platzierung solcher Refinanzierungsformate ist immer das Ergebnis der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren über 100 internationalen Banken-Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten. Uns eint die Vision eines nachhaltigen Finanzierungssystems. Im Rahmen der anstehenden International Funding Partners Conference Ende April in Mailand werden diese Fragen deshalb sicher ein wichtiges Thema sein.

 

wird sich das Thema in kommenden Jahren entwickeln? Wird Sustainable Finance zum absoluten Standard?

Wir beobachten, dass sich die Regulatorik in diese Richtung verschärft. Mit jeder neuen Novellierungen, etwa der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), rückt die Bedeutung von Sustainable Finance im Rahmen der Kreditvergabe und -überwachung weiter in den Fokus. Daher ist die Frage nicht, ob nachhaltige Finanzierung zum Standard wird, sondern wann.

Folglich gehen wir stark davon aus, dass der Markt für nachhaltige Finanzierungen auch in den nächsten Jahren weiter dynamisch wachsen wird. Meine persönliche Einschätzung ist, dass nachhaltige Komponenten zum State of the Art werden, sie werden also zu einer absoluten Selbstverständlichkeit. Für uns und unser Geschäftsmodell bei CHG-MERIDIAN ist das eine gute Nachricht: Wir wirtschaften seit mehr als 40 Jahren im Sinne der Circular Economy, das hat uns einen Wettbewerbsvorteil in der Vergangenheit gesichert - und ich bin davon überzeugt, dass das auch in Zukunft sein, wenn wir weiterhin Nachhaltigkeit als „business opportunity“ verstehen.

 

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